Mit den Worten der Überschrift wurde der Geschäftsführer Sport Horst Heldt am 18.06.2020 in bild.de zitiert. Und seine Aussage könnte in Anbetracht der aktuellen Entwicklung rund um den Klub nicht treffender sein. Eine mal wieder turbulente Saison liegt hinter uns. Welche Lehren ziehen wir aus der vergangenen Spielzeit und was können wir von der aktuellen Saison 2020/21 erwarten? Der Schriftsteller Wilhelm von Humboldt (1767–1835) würde die Frage vermutlich so beantworten: „Man muss die Zukunft abwarten und die Gegenwart genießen oder ertragen.“.
Von Antonio Bozza aus kölschlive Ausgabe 115
Am 27.06.2020 ging mit der Saison 2019/20 eine für den FC merkwürdige Spielzeit zu Ende. Nicht nur infolge der Corona bedingten Saison-Unterbrechung. Vielmehr, weil die eigentliche FC-Saison sich innerhalb eines Zeitraumes von nur 3 Monaten abspielte. Beginnend mit dem 2:0-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen am 14.12.2019 und endend mit einer 1:2-Auswärtspleite bei Borussia Mönchengladbach am 11.03.2020, waren es letztlich die 11 Spieltage dazwischen, die dem FC dank ergatterter 24 Punkte zum Klassenerhalt verhalfen. Zuvor, an den ersten 14 Spieltagen, holte man gerade mal 8 Pünktchen. Danach, mit dem Re-Start der Liga nach der angesprochenen Corona bedingten Unterbrechung, in 9 Spielen nur 4 Punkte. Zusammengefasst: Der FC spielte 2/3 der Saison wie ein Absteiger und rettete die Erstligazugehörigkeit nur dank einer kurzen positiven Momentaufnahme sowie der noch größeren Schwächen anderer Abstiegskonkurrenten.
Rückblick, Teil 1: Was war VOR der Corona-Unterbrechung gut, was war schlecht?
In den Spielen, in denen der FC erfolgreich war, zeichnete er sich primär durch seine Effizienz und seinen Einsatz aus. Der FC lauerte sozusagen auf die Fehler des Gegners und nutzte die sich insgesamt wenig bietenden Chancen konsequent aus. Zudem war der FC bei Standards brandgefährlich und überdurchschnittlich oft erfolgreich. Der FC setzte in dieser Phase primär auf ein schnelles Umschaltspiel und auf die neu gewonnene Kompaktheit. Ein Verdienst im Übrigen des neuen Trainers Gisdol – der bereits früh den glücklosen Trainer Beierlorzer ersetzte und bessere Antworten auf die Schwächen im FC-Spiel fand als sein Vorgänger – sowie des neuen Geschäftsführers Horst Heldt, der vor allem mit Mark Uth in der Winterpause einen Spieler holte, der offensiv sofort weiterhalf. Das war aber auch alles und so kommen wir zu den Schwächen. Das Spiel des FC hing zu sehr vom Spiel des Gegners ab. Spielten die Gegner weitestgehend fehlerfrei, wirkte der FC eher harmlos, waren diese gar in der Lage das Tempo zu verschärfen, verlor der FC regelmäßig die Ordnung und drohte defensiv auseinanderzufallen.
Rückblick, Teil 2: NACH der Corona-Unterbrechung fand der FC nicht mehr statt!
Bis auf wenige Phasen im ersten Spiel nach dem Re-Start gegen den 1. FSV Mainz 05, hatte das, was der FC bis zum Saison-Ende auf den Platz brachte, nicht viel mit Profifußball zu tun. Es wirkte, als gingen die Spieler bereits vom gesicherten Klassenerhalt aus, als sehnten sie sich nur noch nach dem Saisonende. Die Mannschaft verfiel in alte Muster und wiederholte die Fehler, die nach dem Trainerwechsel weitestgehend behoben zu sein schienen. Aus dieser Phase kann sportlich keine seriöse Bewertung erfolgen, denn es roch schlicht nach Arbeitsverweigerung. Negativer Höhepunkt war am letzten Spieltag die 1:6-Klatsche bei Werder Bremen und das leichtsinnige Verspielen einer besseren Platzierung sowie höherer Einnahmen aus der TV-Vermarktung, die ein Abstieg Werders für den FC bedeutet hätte. In Corona-Zeiten wirtschaftlich nicht unbedeutend…
Den vollständigen Text, inklusive eines Ausblicks auf die aktuelle Spielzeit sowie natürlich viele weitere spannende und interessante Themen findet ihr ab sofort in unserer neuen Ausgabe von kölschlive!